Nachhaltigkeit geht uns alle an
Warum ist Nachhaltigkeit mit Partizipation wirksamer?
Mehrere wissenschaftliche Studien sowie der European Participation Index (EPI) haben gezeigt, dass Anstrengungen zur Emissionsminderung dort wahrscheinlicher sind, wo die Partizipation der Beschäftigten dabei eine wesentliche Rolle spielt. Die Identifikation der Mitarbeiter*innen mit der Gruppe und den internen Normen und Zielen sowie die Überzeugung, dass sie gemeinsam wirksam sind, hat einen positiven Einfluss auf ihre Leistungsfähigkeit. Die Entwicklung zu einer Nachhaltigkeitskultur ist entscheidend.
Auswirkungen des Klimawandels
Die Folgen des Klimawandels werden immer deutlicher spürbar. Heftige Stürme mit Starkregen und Überschwemmungen sowie Hitzewellen und Dürren sind nur die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels. Laut dem Weltklimabericht 2021 und dem Sonderbericht des IPCC (Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability) haben die Veränderungen der globalen Ökosysteme längst Ausmaße angenommen, die für die gesamte Menschheit bedrohlich sind. Bisher wurden weltweit keine ausreichenden Gegenmaßnahmen ergriffen, so dass der Temperaturanstieg wahrscheinlich weit über 2°C liegen wird, mit katastrophalen Folgen für die Gesundheit und die Stabilität der Umwelt. Laut Bunz und Mücke 2017 “Klimawandel - physische und psychische Folgen“ hat der Klimawandel negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Demnach werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Allergien, Infektionskrankheiten sowie Hilflosigkeit, Ängste, Depressionen und Aggressionen durch die Auswirkungen des Klimawandels zunehmen.
Der Nachhaltigkeitsbegriff
Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde erstmals 1713 vom Oberberghauptmann des sächsischen Oberbergamtes in Freiberg, Carl von Carlowitz, in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ sinngemäß beschrieben. Nach einer Rohstoffkrise formulierte Carl von Carlowitz, dass nur so viel Holz geschlagen werden dürfe, wie durch Aufforstung, Aussaat und Pflanzung nachwachsen könne.
Mit dem Bruntland-Bericht 1987 wurde der Begriff auf die Entwicklung von Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit ausgeweitet. In diesem Bericht wurde Nachhaltigkeit von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung wie folgt definiert. "Nachhaltig ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen“.
Seitdem wurde der Begriff immer wieder neu definiert, um neue Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Diese Definitionen reichen jedoch nicht aus, um den Begriff vollständig zu erklären, da der Begriff der Nachhaltigkeit eine Vielzahl von Definitionen umfasst, die unterschiedliche Elemente der Nachhaltigkeit berücksichtigen.
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit
Die Europäische Union hat 1997 im Vertrag von Amsterdam drei Säulen der Nachhaltigkeit formuliert.
Der Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Schutz des Menschen und der Umwelt - Ziele und Rahmenbedingungen einer dauerhaft-umweltgerechten Entwicklung“ 1998 (S. 18) kommt zu folgendem Ergebnis: „Wegen der komplexen Zusammenhänge zwischen den drei Dimensionen bzw. Sichtweisen von Ökologie, Ökonomie und Soziales müssen sie integrativ behandelt werden. Dabei geht es - bildlich gesprochen - nicht um die Zusammenführung dreier nebeneinander stehender Säulen, sondern um die Entwicklung einer dreidimensionalen Perspektive aus der Erfahrungswirklichkeit“.
Die Gleichwertigkeit der drei Säulen stellt nach Ansicht von Expert*innen eine schwache Nachhaltigkeit dar, da die ökologische Dimension stärker gewichtet werden müsste, da die natürlichen Ressourcen die Grundlage jeder weiteren Dimension darstellen. Das gewichtete Säulenmodell nach Stahlmann, 2008 ist ein Nachhaltigkeitsmodell, das durch die Integration der Ökologie als Grundlage und der Kultur als zusätzliche Dimension eine starke Nachhaltigkeit aufweist. Letztlich ist die integrative Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit entscheidend. Dies wird z.B. im integrativen Konzept nachhaltiger Entwicklung des Verbundprojektes „Global zukunftsfähige Entwicklung - Perspektiven für Deutschland“ der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) berücksichtigt.
Umweltmanagementsysteme
Ein Umwelt- oder Energiemanagement sorgt in erster Linie für die Verankerung eines kontinuierlichen und verantwortungs-vollen Umgangs mit Ressourcen im Unternehmen und für Good Governance.
Ob aus kontinuierlichen Verbesserungsprozessen auch Innovationen generiert werden können, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Zudem berücksichtigen zertifizierte Umweltmanagementsysteme wie ISO 14001 und das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) kaum den Bereich Forschung und Lehre.
Die Vorteile eines Umwelt- oder Energiemanagementsystems liegen in der Dokumentation der kontinuierlichen Verbesserung und in der Sensibilisierung der gesamten Belegschaft für Umwelt- und Energiethemen.
Jede Organisation, die Nachhaltigkeit integrieren oder dokumentieren will, kann sich zwar an gängigen Methoden wie Umweltmanagementsystemen orientieren oder den Richtlinien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) oder der Global Reporting Initiative (GRI) folgen. Doch um Nachhaltigkeit wirklich zu integrieren, muss jede Organisation ihren eigenen, individuellen Weg gehen. Was andernorts gut funktioniert, ist selten 1:1 übertragbar, auch wenn sich Institutionen und Unternehmen in wesentlichen Bereichen ähneln.
Umweltfreundliches Verhalten
Um die Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt richtig einschätzen zu können, bedarf es vor allem des Verständnisses und des Wissens darüber.
Die Umweltpsychologie beschäftigt sich mit der Frage, wie verschiedene Umweltelemente auf das menschliche Erleben und Verhalten wirken und wie Menschen Veränderungen in ihrer Umwelt bewirken, die wiederum auf den Menschen zurückwirken.
Umweltpsychologische Studien haben gezeigt, dass umweltgerechtes Verhalten stark von Problemwissen, Wissen über Handlungsstrategien und persönlichen Normen abhängt. Studien haben aber auch gezeigt, dass die Korrelation zwischen Wissen und Handeln sehr gering ist. Wissen allein reicht also nicht aus, sondern muss durch eine Kombination von Information mit motivierenden Maßnahmen und Anreizsystemen vermittelt werden.
Tier- und Umweltschutz
Artikel 20a des Grundgesetzes enthält eine Staatszielbestimmung zum Umweltschutz, die zu den grundrechtlichen Schutzpflichten gehört.
"Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung."
Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen künftiger Generationen entspricht der Nachhaltigkeitsdefinition des Brundtland-Berichts (1987). Danach muss jede Generation diese Aufgabe auf ihre Weise lösen, ohne die natürlichen Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu gefährden.
Für alle Grundrechte gilt, dass sie unmittelbares Recht darstellen und daher bei der Anwendung nachrangiger Rechtsquellen stets zu beachten sind. Ein konkreter Anspruch des Einzelnen gegen den Staat auf umweltschützende Maßnahmen lässt sich daraus jedoch nicht ableiten. Die rechtlichen Vorgaben auf EU- und Bundesebene betreffen vor allem die ökologische und ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit. Da diese auch in sehr unterschiedlichen Landesgesetzen geregelt sind, bestehen ungleiche Voraussetzungen für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung.
Veränderungen
Etwas zu verändern ist nicht immer leicht. Nachhaltiges Handeln erfordert oft Verhaltensänderungen, die nicht jedem gefallen. Unterschiedliche Auffassungen darüber, was Nachhaltigkeit ist und wie sie umgesetzt werden soll, sind ebenfalls keine Seltenheit.
Sensibilisierung und Motivation
Ich unterstütze dich dabei, deine Mitarbeitenden für nachhaltiges Handeln zu sensibilisieren und zu motivieren. Mit meinen Kenntnissen in gewaltfreier Kommunikation und Mediation helfe ich dir, mit deinen Stakeholdern einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Rechtskonformität
Unternehmen und öffentliche Einrichtungen stehen durch die in den letzten Jahren stark verschärfte Gesetzgebung zunehmend unter Druck, Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen bzw. eine Vorbildfunktion einzunehmen.
Fördermittel beantragen und nutzen
Weißt du, ob dein Unternehmen oder deine Einrichtung die aktuellen gesetzlichen Anforderungen erfüllt? Hast du einen Überblick über mögliche Förderungen?
Ich helfe dir bei der Erstellung eines Rechtskatasters und bei der Einreichung von Förderanträgen.
Berichterstattung
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist fast zum Standard geworden und dient zunehmend vor allem dem Nachweis der Berücksichtigung von Stakeholderinteressen.
Mit der kommenden Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD-E) wird der Anwenderkreis deutlich erweitert und die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung verschärft.
Neue Mitarbeitende und Kunden gewinnen
Kommunizieren Sie Ihren Stakeholdern, was Ihr Unternehmen nachhaltig macht und noch nachhaltiger machen wird. Ich helfe Ihnen gerne bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts, der auf einheitlichen Berichtsstandards basiert und für Branchenvergleiche genutzt werden kann.
Nachhaltigkeit implementieren
Wenn du Nachhaltigkeit ganzheitlich umsetzen möchtest, analysiere ich zunächst den Ist-Zustand deiner Organisation, um Rechtskonformität, Chancen und Risiken zu prüfen.
Gleichzeitig unterstütze ich dich bei der Formulierung und Bewertung nachhaltiger Ziele auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien und unter Berücksichtigung der relevanten Anforderungen bzw. Erwartungen der Stakeholder.
Im Mittelpunkt steht dabei die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die sich durch Maßnahmen und Investitionen langfristig positiv auf die ökonomische, ökologische und soziale Situation deiner Organisation auswirkt.
Die Verfolgung der Ziele kann bedeuten, dass bestehende ineffiziente und ressourcenintensive Geschäftsprozesse eliminiert oder anders gestaltet werden. Der Erfolg solcher Veränderungen ist um ein Vielfaches höher, wenn die Stakeholder einbezogen werden. Die Entwicklung einer Kultur der Nachhaltigkeit, in der alle an einem Strang ziehen, ist daher auch ein Schwerpunkt meiner Arbeit.